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Der Prignitzer vom 07.01.2016

Verein landet Drehscheiben-Coup

Brandenburgs größtes Eisenbahnmuseum wird technisch weiter aufgerüstet. Mitglieder kaufen der Bahn wichtige Anlage ab

von Barbara Haak
Wittenberge Der Verein, der seit vier Jahren auf dem Areal des ehemaligen Bahnbetriebswerkes Brandenburgs größtes Eisenbahnmuseum betreibt, hat einen neuen Coup zur Profilierung der Einrichtung in Angriff genommen.

Das Museum erhält eine zweite Drehbrücke. „In der nächsten Woche beginnen wir mit der Demontage“, sagt der zweite Vereinsvorsitzende Dennis Kathke. Wo die technische Anlage zum Rangieren von Loks derzeit noch ihren Platz hat, will Kathke derzeit nicht sagen. Nur so viel: „Der Verein ist mit dem Bahnkonzern übereingekommen, konnte das nicht mehr benötigte Objekt für Wittenberge erwerben.“ Kathke sagt, es fließe für dieses zugegebener Maßen anspruchsvolle Projekt weder Förder- noch Stadtgeld. Der Verein oder noch besser Vereinsmitglieder würden das finanziell allein stemmen.

Der Erwerb der Drehbrücke und ihre längerfristige Montag auf dem Bw-Gelände sind Teil eines noch größeren Vorhabens, das auch Eisenbahnenthusiasten außerhalb des Vereins begeistern dürfte.

Vereinschef Burkhard Bohn hatte im September beim Tag des offenen Denkmals angekündigt, man wolle den Lokschuppen I im ehemaligen Bw zumindest teilweise wieder aufbauen. Im Gespräch mit dem „Prignitzer“ hatte Kathke präzisiert – und unterstrich das diese Woche noch einmal – , dass es nicht um den gesamten Lokschuppen und auch nicht um einen originalgetreuen Wiederaufbau gehe. Das funktioniere schon deshalb nicht, weil die neuen Gleise in Richtung Magdeburg in dem Bereich verlegt seien.

Von dem ehemaligen Rundlokschuppen, der als geschlossener Kuppelbau mit Drehscheibe im Zentrum entstand, existieren heute nur noch Gebäudeteile. Trotz dieses Zustandes steht das Bauwerk aus dem Jahre 1872 unter Denkmalschutz. Denn deutschlandweit gibt es nur noch drei derartige Rotunden, wie die Lokschuppen dieser Bauweise auch genannt werden. Im vergangenen Jahr konnte mit Fördergeld eine Notsicherung vorgenommen werden.

Gelingt es dem Verein, die Rotunde wenigsten teilweise wieder aufzubauen, kann er ein dringendes Problem lösen. „Es mangelt an Unterstellmöglichkeiten. Unser großer Lokschuppen ist voll. Fahrzeuge müssen bereits im Freien stehen“, sagt Kathke.

Und hier schließt sich der Kreis: Die alte Rotunde kann nur dann genutzt werden, wenn Loks mittels Drehscheibe hinein kommen. Dass der Verein jetzt zugegriffen hat, wo die Gelegenheit günstig war, um die vor Jahren demontierte Drehanlage zu ersetzen, ist deshalb sehr verständlich.


Die kleine Diesellok zieht das neue Museumsstück – die „Dicke Babelsbergerin“ auf die Drehscheibe, im Führerhaus Dirk Endisch.



Stichwörter: Drehscheibe, Infrastruktur

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